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Zeitzeugenbesuch (II): Frau van der Walde zu Besuch

Ein Lehrstück der deutschen Geschichte…

Am 25. September hatten wir Frau van der Walde bei uns zu Besuch. Sie, die Tochter eines jüdischen Widerstandskämpfers in der NS-Zeit, führte uns zunächst eindrücklich durch die Geschichte des europäischen und im Besonderen die des deutschen Antisemitismus, welcher schlussendlich im Grauen des Holocaust endete. Daraufhin schilderte sie die Ereignisse aus Sicht ihrer Familie, insbesondere der ihres Vaters. Dieser, für Widerstand gegen das Naziregime zu jahrelanger Haft verurteilt, erlebte den aufkeimenden deutschen Widerstand Mitte der dreißiger Jahre hautnah mit. Nachdem sie erzählt hatte, wie ihr Vater sich durch die Flucht nach England vor dem KZ retten konnte, war es umso bemerkenswerter, dass er, sobald der Krieg zu Ende war, zurückkehrte in dieses Land, welches über 12 Jahre lang Juden diffamiert, verfolgt und getötet hatte. Anschließend stand Frau van der Walde noch für allerlei Fragen zur Verfügung. Doch bei weitem konnten nicht alle gestellt werden. Zu schnell war die Zeit vergangen. Ich hatte den Eindruck, dass ein Großteil der anwesenden Kollegiatinnen und Kollegiaten vom Besuch beeindruckt war. Besuche wie dieser sind in den Tagen wie diesen, wenn Synagogen wieder das Ziel von Anschlägen werden, wichtiger denn je. Ganz besonders sollte niemand vergessen, wie schleichend die Entwicklung war, die zu diesen Verbrechen führte. Eine erneute Ausgrenzung einer Volks- oder Religionsgruppe darf es nie wieder geben; das zu verhindern, sollte eines jeden Aufgabe sein. Das KV-Team und die Schülerschaft des Hansa-Kollegs danken Frau van der Walde, dass sie uns an ihren Erfahrungen und denen ihrer Familie teilhaben ließ.

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