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Besuch des Hamburgmuseums am 28. April 2017

Moin, Hamburg! Beim Hansa-Kolleg ist manchmal auch der Name Programm: also auf mit dem Geschichtskurs zum Hamburgmuseum…
Die Geschichte der Freien und Hansestadt Hamburg – seit ihrer Entstehung Anfang des 9.Jh. und der Entwicklung vom Mittelalter bis heute – erzählt sich wie ein Abenteuer aus einem historischen Roman. Das erfahren die Kollegiaten der E3 in der Führung, als sie den schwungvollen Schritten und Ausführungen des jungen Guides aufmerksam folgen, Stadtmodelle in Vitrinen, historische Karten, Bilder, Urkunden und Gegenstände betrachten sowie beispielsweise die komplett nachgebaute Diele eines typischen Kaufmannshauses betreten. Natürlich besuchten wir den vermeintlich originalen (von einem großen Nagel durchbohrten) Schädel des berühmten Seeräubers Klaus Störtebecker, den der Rat der Hansestadt Hamburg zusammen mit seinen „Vitalienbrüdern“ auf dem Grasbrook am Hafen enthaupten ließ. An dieser Stelle, die sich nahe der Elbphilharmonie in der Hafencity befindet, wurden traditionell die Seeräuberköpfe zur Abschreckung weit sichtbar auf Pfähle aufgespießt. Unter Deck einer Hansekogge versammelt, diskutierten wir schließlich „unter Historikern“ fachwissenschaftlich über die Ungereimtheiten der überlieferten Legende.
Im Unterricht hatten wir uns intensiv mit der jüdischen Geschichte in mittelalterlichen Städten beschäftigt. Hier konnten wir sogar anschließend in der jüdischen Abteilung einen Raum entdecken, der wie eine Synagoge mit religiösen Gegenständen ausgestattet war – sehr anschaulich. Ich stelle fest, dass auch junge Erwachsene auf dem Weg zum Abitur im zweiten Bildungsweg noch zu begeistern sind, wenn Geschichte lebendig wird. Neugierig werden Fragen gestellt, Vorwissen eingebracht und interessante Gedanken geäußert…
Nun aber wollten wir die Stätten des Geschehens, die Relikte aus alten Zeiten selber in Augenschein nehmen. Auf einem historischen Rundgang waren wir sozusagen „rückwarts“ laufend in die Vergangenheit unterwegs. Mit dem Start an der jüngsten der 5 Hauptkirchen St. Michaelis (als Wahrzeichen der Stadt von den Bewohnern liebevoll „Michel“ genannt) wanderten wir von der Neustadt bis zur ältesten Kirche St.Petri in die Altstadt. Hier gelangten wir auch zu den Ursprüngen der Stadt, denn gegenüber befindet sich das Gelände, auf dem damals die „Hammaburg“ und später der „Dom“ erbaut wurden. Dazwischen lagen Stationen wie die älteste erhaltene Gasse der Krameramtsstuben, die Deichstraße, in der der große Brand 1842 ausbrach, dahinter das Nikolaifleet als erster Hafen von 1189, der Hopfenmarkt, Nikolaikirche und die Trostbrücke mit den Stadtgründerfiguren als Grenze zwischen der von Bischof Ansgar begründeten Altstadt und der Neustadt des Grafen von Schauenburg.
Nicht zuletzt bewunderten wir auch das Rathaus, ein imposantes Gebäude im venezianischen Stil mit mehr Zimmern als der Buckingham-Palast in London. Über der Eingangspforte steht ein lateinischer Spruch, der rückblickend für unseren Tag das sinnstiftende Motto lieferte: Libertatem quam perpere maiores digne studeat servare posteritas (auf deutsch: Die Freiheit, die die Vorfahren sich verschafft haben, sollte die Nachkommenschaft würdig zu bewahren streben). JA, das machen wir – versprochen!

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